Packeis
Die häufigste Art von Meereis. Aus Festeis entstandene, aufeinandergeschobene
Eisschollen. Durch das Aufströmen auf Hindernisse bilden sich
aus Packeis Preßeisfelder, die die Schiffahrt behindern oder sogar
unmöglich machen. Lockere Packeisfelder bilden in der Regel für
größere Schiffe nur eine Behinderung. |
Pampero
Stürmischer Kaltlufteinbruch
in der argentinischen Pampas mit starken Südwestwinden. Der Pampero
entsteht auf der Rückseite von Tiefdruckgebieten. |
Pannus
Zerfetzte Wolkenteile, die manchmal eine zusammenhängende Schicht
bilden und unterhalb einer anderen Wolke liegen, mit der sie bisweilen
verbunden sein können. Diese Begleitwolke kommt ausschlißlich
bei Cumulus und Cumulunimbus
vor.
pannus (lat.) = von pannus - Tuchstück, Stück, Fetzen,
Lumpen |
Pappschnee
Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt fallender Naßschnee. |
Partialdruck
Der Anteil des Druckes, der in einem Gasgemisch von einem der vorhandenen
Gase ausgeübt wird. Der Gesamtdruck ergibt sich dann aus der Summe
der Partialdrucke der vorhandenen Gase im Gemisch. |
Pascal
Einheit des Drucks. Entspricht einem Hundertstel Hektopascal (hPa).
Pascal ist die internationale Einheit für Kraft pro Fläche und
entspricht 1 Newton pro Quadratmeter. siehe hPa, Hektopascal. |
Passat
Ständig vorhandenes Windsystem nördlich und südlich
des Äquators. Bei den alten Seefahrern von Jung und Alt geliebt. Auf
der Nordhalbkugel als Nordostpassat, auf der Südhalbkugel als
Südostpassat. |
Passatinversion
Sperrschicht, die bei Passatströmungen die kühlere,
feuchte Luft am Boden von der wärmeren und trockeneren Luft in der
Höhe trennt. Die Passatinversion wird Richtung Äquator,
wenn sich die Luft durch den Ozean erwärmt, weitgehend aufgelöst.
Dann entsteht eine starke, aufwärts gerichtete Luftbewegung, in der
sich Cumulusbewölkung bildet. |
Passive Kaltfront
Bei der passiven Kaltfront gleitet die Warmluft passiv auf die Kaltluft
auf, die sich unter die wärmere Luft schiebt. Der Name "passiv" kommt
also
vom Verhalten der Warmluft. Im Ge- gensatz dazu erfolgt bei einer
aktivern
Kaltfront ein aktives Abgleiten der Kaltluft an der Front. |
Passives Aufgleiten
Beim Durchgang einer passiven Kaltfront
erfolgende Aufgleitbewegung der Warmluft vor der Front. |
Perlucudus
Wolken in ausgedehnten Flecken, Feldern oder Schichten mit deutlich
ausgeprägten, jedoch nur sehr kleinen Lücken zwischen den einzelnen
Wolkenteilen. Durch diese Zwischenräume können die Sonne, der
Mond, das Himmelsblau oder darüber liegende Wolken sichtbar werden.
Diese Unterart kann gleichzeitig mit den Unterarten translicidus
und opacus beobachtet werden.
Diese Bezeichnung wird bei Altocumulus
und Stratocumulus angewendet.
perlucudus (lat.) = von perlucudus - durch Zwischenräume
hindurchscheinend |
Perlmutterwolke
Eiswolken in einer Höhe zwischen 15 und 30 km. Sie werden
v.a. Richtung Polargebiete beobachtet und erscheinen als linsenförmige,
farbig leuchtende Wolken. Sie sind ein Nachweis dafür, daß
auch in diesen Höhen noch Wasser vorhanden ist. |
Perlschnurblitz
Selten zu beobachtendes lichtelektrisches Phänomen, bei dem der
Beobachter den Blitz als aneinandergereihte
Blitzkugeln sieht, die sich jeweils nur langsam fortzubewegen scheinen. |
Permafrost
Andauernder Frost. Dauerfrost. |
Persistenzvorhersage
Aussage, daß sich das Wetter nicht verändert und am
folgenden Tag genauso aussieht wie zum aktuellen Zeitpunkt. Man erreicht
erstaunlich hohe Trefferquoten mit über 50%, da die Atmos- phäre,
wie fast alle physikalischen Systeme, eine hohe Neigung zur Nichtveränderung
aufweist. Für eine seriöse, professionelle Vorhersage im Kurzfristbereich
reicht die Trefferquote allerdings bei weitem nicht aus, da man hier schon
bei unter 90% Trefferquote dem Spott anheim fällt. |
Phänologie
Wissenschaft, die sich mit dem Einfluß von Wetter und Klima auf
das Wachstum von Pflanzen widmet. |
Photochemischer SMOG
SMOG, der durch den Einfluß der
Sonneneinstrahlung entsteht und begünstigt wird. |
Photosphäre
Schicht der Sonnenatmosphäre, die das meiste Sonnenlicht emittiert. |
Physikalische Atmosphäre
siehe Normaldruck. |
Pileus
Eine Begleitwolke von geringer horizontaler Erstreckung in Form einer
Kappe oder Haube über dem Wolkengipfel oder unmittelbar am oberen
Teil einer cumulusartigen Wolke, von der sie oft durchstoßen wird.
Ziehmlich oft können mehrere Pileus-Wolken beobachtet werden.
Pileus kommt ausschließlich bei Cumulus
oder Cumulunimbus
vor
pileus (lat.) = von pileus - Kappe |
Planck`sches Strahlungsgesetz
Physikalisches Gesetz über das frequenz- und temperaturabhängige
Strahlungsverhalten schwarzer Körper. |
Planetare Albedo
Die Albedo der Erde |
Planetare Wellen
Die langwelligste Art von Wellen in der freien und hohen Atmosphäre. |
Planetary Boundary Layer
siehe Atmosphärische
Grenzschicht. |
Pluviograph
Niederschlagsmesser und -schreiber. Abgeleitet wird der Name vom lateinischen
pluvia=Regen. |
Poisson-Gleichung
Physikalische Beziehung über den Zusammenhang von Temperatur
und Druck bei adiabatischen Prozessen, d.h. bei Prozessen ohne Wärmeaustausch
mit der Umgebung. |
Polar
Die Polargebiete betreffend. |
Polarer Ast
Die Bahn eines idealen
tropischen
Wirbelsturms vor der Ostküste der USA verläuft meistens im Entstehungsbereich
zuerst nach Nordwesten, erreicht einen Umkehrpunkt und ändert dann
seine Richtung nach Nordosten auf den Atlantik hinaus, wo er entweder
als Tiefdruckgebiet Europa erreicht
oder zerfällt. Das Bahnstück bis zum Umkehrpunkt wird äquatorialer,
das nach dem Umkehrpunkt polarer Ast genannt. |
Polarer Buchtentypus
Bezeichnung für Meereis nach der geographischen Unterteilung
der Meereisarten. Polarnahe Buchten dieses Typs sind meist im Winter gänzlich
mit Festeis bedeckt, im Sommer bricht die Eisdecke auf, die entstehenden
Treibeisfelder triften aus der Bucht heraus. Münden Gletscher in die
Bucht, so kommt noch Gletschereis hinzu. |
Polarer Randmeertypus
Bezeichnung für Meereis nach der geographischen Unterteilung
der Meereisarten. In polarnahen Randmeeren findet im Winter Vereisung von
der Küste her statt, es entsteht ein Saum aus Festeis. Im Sommer
bricht das Eis auf, es entstehen Treibeisfelder, deren Richtung meist
vom Windsystem bestimmt wird. |
Polarfront
Frontalfläche, die die Tropikluft
und die Polarluft voneinander trennt. Die Polarfront
existiert im Idealfall rund um den Globus, sie verlagert sich je nach jahreszeitlich
bedingter Sonneneinstrahlung. Im Winter verläuft sie zwischen 40 und
50° n.B., im Sommer zwischen 60 und 65° n.B.. siehe Plarfronttheorie. |
Polarfronttheorie
Modellvorstellung, nach der Tiefdruckgebiete
aus Störungen an der Polarfront entstehen. Es kommt zu Warmlufttransport
aus der äquatornahen Region Richtung Polargebiete. Die mittlere Lage
der Polarfront über den mittleren Breiten ist damit eine Begründung
für unser gemässigtes Klima, wo sich Hochs und Tiefs in mittleren
Breiten regelmässig abwechseln. |
Polarhoch
Fast ständig vorhandene Druckgebilde über den Polargebieten.
Um sie herum zirkuliert der Wind antizyklonal,
d.h auf der Nordhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn. Polarhochdruckgebiete
haben nur eine geringe vertikale Ausdehnung, in der Höhe ist
ihnen tiefer Druck überlagert. |
Polarlicht
In den sogenannten Cusps, Ausbeulungen in der Magnetosphäre der
Erde, dringt solare Partikelstrahlung in die Erdatmosphäre ein und
bringt über den Polargebieten in Höhen von ca. 100 bis 400 km
die vorhandenen Luftmoleküle zum Schwingen, damit zum Leuchten. Polarlicht
ist bei uns vor allem als Nordlicht bekannt. |
Polarluft
Luftmassen, deren charakterstische Eigenschaften von ihrem Entstehungsgebiet,
den Polarregionen, herrühren. siehe Luftmassenklassifikation. |
Polarluftausbruch
Massiver Transport von Polarluft Richtung Süden auf der Nordhalbkugel,
nach Norden auf der Südhalbkugel. Je nach Stärke erfolgt in den
betroffenen Gebieten eine länger anhaltende Kälteperiode. Auf
dem nordamerikanischen Kontinent kann polare Kaltluft weit nach Süden
vordringen, da keine blockierenden Gebirge (in Europa die Alpen) die Bewegung
behindern. Beispiel für einen Polarluftausbruch war z.B. die Kältewelle
in Nord- und Mittelamerika im Winter 95/96. In Europa stoppen solche
Kaltlufteinbrüche in der Regel an den Alpen oder werden Richtung östliches
Mittelmeer umgelenkt. Teilweise werden sie auch schon in den norwegischen
Gebirgen abgelenkt. |
Polarnacht
Ständige Abwesenheit der Sonne. Zwischen den Polarkreisen, die
die Trennlinie zwischen Polarnachtgebieten und Nicht-Polarnachtgebieten
darstellen, und den Polen wächst die Dauer der Nachtlänge mit
der geographischen Breite. |
Polarorbiter
Satellit, der in einer Höhe von ca. 900 km in sonnensynchronen
Bahnen die Erde umkreist. Seinen Namen Polarorbiter erhält er dabei
durch die Richtung seiner Bahn über polnahe Gebiete. Beispiel
für Polarorbiter ist z.B. die Serie von amerikanischen NOAA-Satelliten.
Das Gegenstück dazu sind geostationäre Satelliten, z.B. die europäische
Meteosat-Serie. |
Pollenflugvorhersage
Medizinmeteorologische Vorhersage, die für Allergiker den Pollenflug
durch die allgemeine Wetterlage und die Blütezeit bestimmter Pflanzenarten
prognostizieren. |
Postfrontale Aufheiterung
Gebiet aufgelockerter Bewölkung hinter Kaltfronten.
Sie entstehen durch absinkende Luftbewegung hinter der Front. Sie
sind umso stärker und länger, je schneller der Kaltfrontdurchzug
erfolgt. Am ausgeprägtesten ist die postfrontale Aufheiterung
nahe der Küsten. |
Potentialfläche
Flächen gleichen Geopotentials. |
Potentielle Energie
Teil der Gesamtenergie eines physikalischen Systems. Die potentielle
Energie ist Ausdruck der Fähigkeit eines Körpers, durch seine
Lage gegenüber der Umgebung Arbeit zu leisten. Hebt man einen Körper
z.B. auf eine gewisse Höhe, so hat er der Höhe entsprechend eine
gewisse potentielle Energie. |
Potentielle Labilität
Kann eine stabile Luftschichtung durch Hebung des ganzen Luftpakets
labilisiert
werden, so spricht man von potentieller Labilität. |
Potentielle Äquivalenttemperatur
Äquivalenttemperatur,
die ein Luftvolumen annimmt, wenn es trockenadiabatisch
von einer gegebenen Temperatur/Druck auf einen Druck von 1000 hPa gebracht
wird. |
Potentielle Temperatur
Ist die Temperatur, die ein Luftvolumen eannimmt, wenn es trockenadiabatisch
von einer gegebenen Temperatur/Druck auf einen Druck von 1000 hPa gebracht
wird. |
Prandtl-Schicht
Die unterste Schicht der Erdatmosphäre. Sie reicht vom Erdboden
bis auf etwa 100 m Höhe und ist am stärksten von den Einflüßen
der Bodeneffekte bestimmt. |
Prandtl-Staurohr
Windmeßgerät, das den Staudruck des Windes auf ein in Windrichtung
ausgerichtetes Staurohr ausnutzt. |
Praecipitatio
Niederschlag (Regen, Sprühregen,
Schnee,
Eiskörner,
Frostgraupel,
Hagel
usw.), der aus einer Wolke fällt und den Erdboden erreicht. Diese
Sonderform kommt meist bei Altostratus,
Nimbostratus,
Stratocumulus,
Stratus,
Cumulus
und Cumulunimbus vor. Englisches
Wort für Niederschlag.
praecipitatio (lat.) = von praecipitatio Fall, Sturz in einen
Abgrund |
Preßeis
Durch Strömungen, v.a. an der Küste auftretende Felder von
aufeinandergeschobenen Eisschollen. Sie können hoch aufgetürmte
Eisbarrieren bilden. |
Prognose
Vorhersage der zu erwartenden Wettererscheinungen. |
Protuberanzen
Aus der Sonnenatmosphäre eruptiv aufragende, hell leuchtende
Gasfackel. |
Pseudopotentielle Temperatur
Diejenige Temperatur, die ein Luftpaket hätte, wenn man
es in die Höhe hebt, bis Sättigiung eintritt, dann feuchtadiabatisch
weiter hebt, bis aller Wasserdampf ausgefallen ist, es dann trockenadiabatisch
auf den anfänglichen Druck wieder absenkt. Da der trockenadiabatische
Temperaturgradient größer als der feuchtadiabatische
ist, liegt die pseudopotentielle Temperatur immer etwas höher als
die gemessene Temperatur. |
Psychrometer
Feuchtemeßgerät. Dabei wird mit einem Thermometer die Trockentemperatur,
mit einem zweiten Thermometer, dessen Meßfühler feucht gehalten
wird, die Feuchttemperatur gemessen.
Aus dem Abstand der beiden Temperaturen, der sogenannten psychrometrischen
Differenz oder englisch "spread", kann man den Feuchtegehalt der Luft
bestimmen. Meist wird zur Verkürzung der Meßzeit das Feuchtthermometer
mit einem Ventilator angeblasen, man nennt ein solches Gerät dann
Aspirationspsychrometer. |
Psychrometertafel
Tabelle, aus der man bei Kenntnis der Trocken- und der Feuchttemperatur
die relative Luftfeuchtigkeit direkt ablesen kann. |
Psychrometrische
Differenz
Zur Bestimmung der relativen Luftfeuchtigkeit
wird in der Meteorologie ein Meßverfahren
angewandt, bei dem die Temperatur an einem trockenen und einem feuchten
Thermometer gemessen wird. Diese Thermometer werden mittels eines Aspirators
mit 5 Meter pro Sekunde belüftet. Das feuchte Thermometer besitzt
am Meßgefäß einen Mullstrumpf, der zur Messung mit destilliertem
Wasser benetzt wird. Der Unterschied zwischen trockenem und feuchtem Thermometer
nennt man psychrometrische Differenz. Mittels der Psychrometertafeln kann
man die exakte Luftfeuchtigkeit bestimmen. |
Pulverschnee
Bei tiefen Temperaturen gefallener, feinflockiger Schnee mit
geringem Zusammenhalt der einzelnen Flocken. Es entsteht eine lockere,
pudrige Schneedecke. Traum jedes Skifahrers. |
Pyranometer
Strahlungsmeßgerät. In der Meteorologie wird mit einem Pyranometer
sowohl die direkte Sonnenstrahlung als auch die diffuse
Himmelsstrahlung bestimmt. |