Labilisierung
Veränderung der Temperaturschichtung, bei der der Temperaturgegensatz
zwischen verschiedenen Höhenstufen größer wird. Sie entsteht
entweder durch Aufheizung der unteren oder durch Abkühlung der oberen
Luftschicht. Labilisierung ist Voraussetzung für die Steigwilligkeit
der Luft. |
Labilität
Zustand, in dem der aktuelle Temperaturgradient der Luftschichtung
größer ist als der adiabatische Temperaturgradient. Ein aufsteigendes
Luftpaket ist also immer wärmer als seine Umgebungsluft, wird
also weiter steigen. Der Labilität geht immer die Labilisierung voraus. |
Lancunosus
Wolkenflecken, -felder oder -schichten, die gewöhnlich ziehmlich
dünn sind und als wesentlich Merkmale mehr oder weniger regelmäßig
verteilte runde Löcher haben, deren Ränder häufig ausgefranst
sind. Die Wolkenteile und wolkenfreie Zwischenräume rufen oft den
Eindruck eines Netzes oder von Honigwaben hervor. Diese Bezeichnung wird
hauptsächlich bei Cirrocumulus
und Altocumulus - wenn auch sehr selten
- bei Stratocumulus angewendet.
lancunosus (lat.) = von lancunosus - mit Lücken oder Furchen |
Landregen
Anhaltender flüssiger Niederschlag mit geringer Intensität.
Andere Bezeichnung: Dauerregen. |
Landwind
Vom Land zur See hin gerichtete Luftströmung. Teil der Land- und
Seewind-Zirkulation: Durch die stärkere Abkühlung der Luft über
dem Land entsteht eine vom Land zur See gerichtete Luftströmung. |
Land- und Seewindzirkulation
Bei ansonsten windarmen Strahlungswetterlagen
entstehendes Windsystem mit Landwind nachts und
Seewind
tagsüber. Nachts kühlt sich die Luft über dem Land stärker
ab als über dem Wasser, durch das dabei entstehende Druckgefälle
setzt der Landwind ein. Nach Sonnenaufgang setzt eine stärkere Erwärmung
der Landluft ein, das Druckgefälle dreht sich um, es entsteht der
Seewind. In den Übergangsphasen am Vormittag und am Nachmittag schläft
der Wind teilweise ganz ein, ehe er sich umkehrt. Je größer
der Temperaturgegensatz zwischen Landfläche und Meer ist, desto stärker
ist die Land- Seewindzirkulation. |
Langfristprognose
Alle Wettervorhersagen, die
einen Vorhersagezeitraum von 10 Tagen übersteigen. Je größer
der Zeitraum, desto ungenauer und umstittener sind die Vorhersagen. Für
die Vorhersagen mit kürzeren Zeiträumen unterscheidet man die
Kurzfrist-
und die Mittelfristprognosen. |
Langwellen
In der Einteilung des elektromagnetischen Einteilung sind Langwellen
Wellen mit Längen größer als 1 km. Nicht zu verwechseln
mit der in der Meteorologie verwendeten "langwelligen
Strahlung". |
Langwellige Strahlung
In der Meteorologie übliche Bezeichnung des "fernen Infrarot",
d.h. der terrestrischen Strahlung mit Wellenlängen zwischen 4 und
100 Mikrometer. |
Latente Wärme
Gegenstück zur "sensiblen
Wärme". Die in der Luft enthaltene Wärmeenergie, die zur
Verdampfung
des in ihm enthaltenenWasserdampfs
benötigt wurde. Setzt Kondensation
ein, dann wird die latente Wärme in sensible, d.h. mit dem Thermometer
meßbare, Wärme umgesetzt. |
Lee
Die dem Wind abgewandte Seite. |
Leewellen
Auf der windabgewandten Seite von Hindernissen, v.a. Gebirgen,
auftretende Wellenbewegung der überströmenden Luft. Diese Wellenbewegung
setzt sich auch in den höheren Luftschichten fort. |
Leewirbel
Bei Leewellen entstehende, geschlossene, walzenförmige Wirbel,
z.T. mit Wolkenbildung im oberen Teil des Wirbels. Bei Drachen-,
Gleitschirm- und Segelfliegern unbeliebtes Phänomen, das als Rotor
bezeichnet wird und wegen der starken Abwinde oft zu Unfällen führt. |
Leewirkung
Diejenigen Einflüße auf das Wetter der windabgewandten Seite
von Gebirgen, z.B. warmtrockener Luftströmung bei Föhn. |
Lenticularis
Wolken in der Form von Linsen oder Mandeln, die häufig sehr langgestreckt
sind und gewöhnlich deutliche Umrisse haben. Gelegentlich tritt Irisieren
auf. Derartige Wolken kommen am häufigsten bei Bewölkung orographischen
Ursprungs vor (im Lee eines Gebirges bei
Föhn), können jedoch auch in Gebieten angetroffen werden,
die keine ausgeprägte Gebirgserhebung haben. Diese Bezeichnung wird
hauptsächlich bei Cirrocumulus,
Altocumulus
und Stratocumulus angewendet.
lenticularis (lat.) = von lenticularis - abgeleitet von lenticula
= verkleinerungsform von lens = Linse |
Leuchtende Nachtwolken
In einer Höhe zwischen 60 und 90 km auftretende, silberweiß
leuchtende Wolken. Da der Wasserdampfgehalt in dieser Höhe nur
sehr gering ist, müssen zu ihrer Entstehung sehr niedrige Temperaturen,
ca. -130°C, herrschen. Die zur Kondensation nötigen Kondensationskerne
stammen entweder aus Vulkanausbrüchen oder von Meteoritenstaub. |
Lichtstreuung
Durch die Luftmoleküle, Wasserdampf oder Staubpartikel erfolgende
diffuse Streuung der einfallenden Sonnenstrahlung. |
Linienblitz
Optische Erscheinung
einer elektrischen Entladung, bei der der Blitz
entlang einer Linie verläuft. |
Lokalwinde
Regional begrenzte Windsysteme, die unabhängig
von den großräumigen Strömungsverhältnissen sind. |
Lostage
In Sammlungen von Wetterregeln festgelegte Tage des Jahres, deren Wetterverlauf
Rückschlüsse auf die weitere Wetterentwicklung zuläßt.
Beispiel: Siebenschläfer,
deren Wetter sich angeblich 7 Wochen hält. |
Low-Level-Jet
Strahlstrom, Starkwindband oberhalb der atmosphärischen Grenzschicht. |
Luft
Gasgemisch der terrestrischen Atmosphäre.
Sie besteht aus 78% Stickstoff, 21% Sauerstoff und ca. 1% Edelgasen. Der
Wasserdampfgehalt schwankt stark um Werte von ca. 0,4%. |
Luftchemie
Teilgebiet der Chemie, das sich mit der Zusammensetzung der Lufthülle
der Erde beschäftigt. |
Luftdichte
Die Luftdichte ist der Quotient aus Luftmasse und Volumen. Sie wird
in Kilogramm pro Kubikmeter angegeben und beträgt bei einem Normdruck
von 1013 hPa und einer Normtemperatur von +15°C gleich 1,1225 Kilogramm
pro Kubikmeter. Die Luftdichte nimmt mit der Höhe ab. |
Luftdruck
Derjenige Druck, der von der Luftsäule über dem jeweiligen
Standort hervorgerufen wird. Er entsteht durch die Einwirkung der Erdanziehungskraft
auf die Masse der Luft in der Säule. In Wetterkarten
wird der Luftdruck mittels Isobaren dargestellt. |
Luftdruckänderung
Die zeitliche Veränderung des Luftdrucks
an einem Ort. In Wetterkarten wird
die Luftdruckänderung pro Zeitabschnitt mittels Isallobaren
dargestellt. |
Luftdruckreduktion
Umrechnung des an einer Station gemessenen Luftdrucks auf den
Wert, den die Messung in Meereshöhe ergeben hätte. Die
Luftdruckreduktion wird durchgeführt, um die Meßergebnisse verschieden
hoch gelegener Stationen vergleichen zu können. |
Luftdruckregeln
Wetterregeln, anhand derer man Wetteränderungen anhand der Luftdruckänderung
kurzfristig vorhersagen kann. |
Luftdrucktendenz
siehe Drucktendenz. |
Luftelektrizität
Alle elektrischen Erscheinungen in der Atmosphäre. Damit sind
nicht nur spektakuläre Erscheinungen wie Gewitter
etc. gemeint, sondern auch die sogenannte Schönwetterelektrizität,
die immer vorhanden ist. |
Luftfeuchtigkeit
Der Wasserdampfgehalt der Luft. Es bestehen verschiedene Möglichkeiten,
den Wasserdampfgehalt der Luft anzugeben. Die gebräuchlichsten Ausdrücke
sind die relative Feuchte
in Prozent und die absolute Feuchte in
Gramm (Wasserdampf) pro Kubikmeter (Luft). 100% rel. Feuchte bedeutet,
daß die Luft die maximale Menge Wasserdampf aufgenommen hat. |
Luftmasse
Großräumige, zusammenhängende Luftmenge mit bestimmten
Eigenschaften. Beispiel: kontinentale Luftmasse, polare Luftmasse usw..
Siehe Luftmassenklassifikation. |
Luftmassengewitter
Gewitter, das in einer einheitlichen
Luftmasse entsteht. Es tritt z.B. im Sommer bei Überhitzung der bodennahen
Luftschicht als Hitzegewitter auf.
Andere Arten von Gewitter sind z.B. die Kaltfrontgewitter. |
Luftmassenklassifikation
Einteilung der verschiedenen Luftmassen nach ihrer geographischen Herkunft
und ihren Eigenschaften. Es wird unterschieden in Tropikluft und Polarluft,
die jeweils weiter unterschieden werden. |
Polarluft:
arktische, sibirische, russische, grönländische, rückkehrende
arktische und atlantisch-arktische. |
Tropikluft:
mitteleuropäische Festlandluft, südeuropäisch-kontinentale
Luft, nordatlantische Meeresluft, atlantische Tropikluft, Mittelmeertropikluft. |
Luftmassentransformation
Umwandlung von Luftmassen unter Verlust ihrer ursprünglichen Eigenschaften.
siehe Alterung. |
Luftmassentransport
Großräumige Bewegung von Luftmassen, damit verbundener
Luftmassenwechsel am Zielort der
Strömung. |
Luftspiegelung
Optische Erscheinung
in der Atmosphäre, die durch Spiegelung von realen Gegenständen
an den Grenzflächen verschieden warmer Luftschichten entstehen. Paradebeispiel
ist die Fata Morgana. |
Lufttemperatur
siehe Temperatur. |
Luftverunreinigung
Anteil an nicht zur reinen Luft gehörenden Stoffen in der
Atmosphäre. Luftverunreinigung hat z.T. natürliche Ursachen,
z.T. ist sie durch den Menschen in Form von Abgasen hervorgerufen. In diesem
Zusammenhang wird auch meist von Luftverunreinigung gesprochen. |
Luv
Die dem Wind zugewandte Seite. |
Luvwirkung
Diejenigen Einflüsse auf die windzugewandte Seite von Gebirgen
oder Hindernissen, die auf die Windeinwirkung zurückzuführen
sind, z.B. erhöhte Niederschlagsmengen und Bewölkung.
Die Luvwirkung kann man auch als Stauwirkung bezeichnen. |