Radar
Ortungsverfahren zur Objekterkennung und Abstandsermittlung. Der Name
ist die Abkürzung für "Radio Detecting and Ranging". Dabei werden
elektromagnetische Wellen abgestrahlt, das Echo empfangen, und aus der
Laufzeit der Abstand bestimmt. Je nach Art und Stärke der Reflexion
kann zwischen verschiedenen Objekten unterschieden werden. In der Meteorologie
wird das Radar z.B. als Wetterradar zur Erkennung von Wolken- und
Niederschlagsfeldern verwendet. |
Radialwind
Diejenige Windkomponente, die in einem Druckgebilde vom Zentrum
nach außen zeigt. Er beschreibt keine reale Windrichtung, sondern
ist Teil der Zerlegung der realen Windes in zwei Komponenten, den Radial-
und den Tangentialwind. |
Radiatus
Wolken, die breite, parallele Bänder aufweisen oder in parallelen
Streifen so angeordnet sind, dass sie auf Grund der Perspektivwirkung am
Horizont in einem oder - falls mehrere Bänder sich über den ganzen
Himmel erstrecken - in zwei gegenüberliegenden Punkten, den sogenannten
"Radiationspunkten", scheinbar zusammenlaufen. Diese Bezeichnung wird hauptsächlich
bei Cirrus, Altocumulus, Altostratus, Stratocumulus und Cumulus angewendet.
radiatus (lat.) = von radiatus - abgeleitet vom Verbum radiare
= ausstrahlen, strahlenförmig verlaufen |
Radiosonde
Gerät zur Messung von Daten in der freien
Atmosphäre. Dabei werden Meßgeräte mittels Ballon
in große Höhen getragen. Gemessen werden Temperatur,
Taupunktstemperatur, Druck und indirekt
auch Windgeschwindigkeit und
Windrichtung,
indem man den Ballon mit Radar verfolgt. Die Radiosonde
ist eines der wichtigsten meteorologischen Geräte, weswegen alle 6
Stunden in vielen Stationen solche Aufstiege gemacht werden. |
Radiosondenaufstieg
Durchführung einer Messung mittels einer Radiosonde. |
Radius des Maximalwindes
Radius eines Kreises, den man um das Zentrum eines Wirbels legt. Der
Kreis kennzeichnet das Gebiet, in dem maximale Windgeschwindigkeiten
gemessen werden. |
Randtief
In einem ausgedehnteren Tiefdruckgebiet
vorhandenes kleinräumiges Gebiet tiefen Drucks, das nicht mit dem
eigentlichen Druckkern zusammenfällt. |
Raoultsches Gesetz
Physikalisches Gesetz über die Dampfdruckerniedrigung bei Lösungen.
Es besagt, daß der Dampfdruck über
reinem Wasser höher ist als über einer Lösung, und mit steigender
Konzentration der Lösung immer weiter erniedrigt wird. |
Rauheis
Bei Frost entstehende Ablagerung von
Nebeltropfen an festen Gegenständen. Die unterkühlten Wassertropfen
des Nebels frieren dabei spontan an ein Objekt unter dem Gefrierpunkt an.
Es lagert sich dann weiteres Rauheis auf der Leeseite
an. |
Rauhigkeit
Bezeichnung für das Maß der Unebenheit eines Geländes.
Der Rauhigkeitsparameter dient zur Abschätzung des Geländeeinflußes
auf Luftströmungen und Turbulenzen in der untersten Luftschicht. |
Rauhfrost
Auch Rauhreif genannt. Ähnlich dem Rauheis abgelagerte, feine
Eisnadeln an Gegenständen. Sie entstehen bei Temperaturen unter dem
Gefrierpunkt und hoher Luftfeuchtigkeit,
wobei die in der Luft enthaltenen Wassertröpfchen an festen
Gegenständen anfrieren. |
Reaumur
Temperaturskala, deren Fixpunkte wie bei der Celsiusskala der Gefrier-
und der Siedepunkt des Wassers sind. Diese Temperaturdifferenz wird in
80 gleiche Teile unterteilt. Eine Temperaturänderung um ein
Grad Reaumur entspricht also 1,25 Grad Celsius. |
Reflexion
An der Grenzfläche zweier Medien erfolgende Änderung der
Ausbreitungsrichtung von Wellen, insbesondere von Lichtwellen. |
Refraktion
Physikalische Bezeichnung für Lichtbrechung. Die in der Atmosphäre
erfolgende Brechung des Sonnenlichts wird astronomische Refraktion genannt. |
Regen
Niederschlag in flüssiger
Form. Er entsteht durch Anwachsen der Größe von Wolkentropfen
durch verschiedene Prozesse, bis die somit größer gewordenen
Tropfen ausfallen. |
Regenbogen
Optische Erscheinung
in der Atmosphäre, bei der das Sonnenlicht an Regentropfen gebeugt,
dann im Regentropfen gespiegelt wird. Der Regenbogen erscheint an den Wolken
auf der der Sonne gegenüberliegenden Seite. Die Farben entstehen dadurch,
daß das weiße Sonnenlicht bei Beugung und Spiegelung in Spektralfarben
zerlegt wird, da Licht unterschiedlicher Wellenlängen unterschiedlich
stark gebrochen wird. |
Regenmesser
Andere Bezeichnung für Niederschlagsmeßgeräte. |
Regenschatten
Die dem Wind abgewandte Seite von Gebirgen, auf der die Niederschlagsintensität
geringer ist als auf der dem Wind zugewandten Seite. |
Regentag
Tag, an dem in 24 Stunden mindestens 0,1 mm Regen an der Station gefallen
sind. |
Regenwald
Ausgedehnte Waldregionen, in denen eine Durchschnittstemperatur
mindestens 20 Grad und die mittlere Niederschlagsmenge 1500 mm pro Jahr
erreicht werden. |
Regenzeit
Allgemeiner Begriff für den Zeitraum, in dem in ansonst niederschlagsarmen
Gebieten der Hauptanteil des jährlichen Niederschlags fällt. |
Reibungshöhe
Die Höhe der atmosphärischen
Grenzschicht, in der die größten Reibungseffekte mit dem
Erdboden stattfinden. |
Reif
Abgelagerte Eiskristalle an festen Gegenständen. Die Luftfeuchtigkeit
muß zur Entstehung von Reif hoch sein. Der in der Luft enthaltene
Wasserdampf geht dabei direkt von der Dampfphase in die Eisphase über,
d.h. der Wasserdampf sublimiert. |
Reifestadium
Ein Tiefdruckwirbel ist im Reifestadium voll entwickelt. Bei
einem Tiefdruckgebiet der mittleren
Breiten bezeichnet man als Reifestadium die beginnende Okklusion. |
Relative Feuchte
Quotient aus dem tatsächlich in der Luft enthaltenen Wasserdampf
und dem maximal möglichen Gehalt. Die relative Feuchte wird in % angegeben.
Eine relative Feuchte von 100% bedeutet also maximale Sättigung der
Luft mit Wasserdampf. |
Relative Topographie
Der Abstand zweier Hauptdruckflächen
in Einheiten des Geopotentials. |
Relative Vorticity
Der Anteil an der Wirbelstärke/Vorticity, der sich relativ
zur Erdoberfläche ergibt. Die Wirbelstärke ist ein Maß
für die Drehbewegung von Wirbeln und setzt sich aus der relativen
und planetaren Vorticity, der Wirbelstärke der Erdrotation, zusammen. |
Remote Sensing
Englisches Wort für: Fernerkundung. In der Meteorologie ist damit
das Sammeln von Meßdaten ohne körperlichen Kontakt zum untersuchten
Medium gemeint. Paradebeispiel sind Messungen per Satellit. |
Retrograde Front
Front, die sich aus ihrer eigentlichen Bewegungsrichtung nach
hinten, d.h. rückwärts verlagert. Ein Punkt der Erdoberfläche
wird dabei von einer Front überquert, nach dem Durchgang erfolgt eine
Rückwärtsbewegung der Front, der Ort wird ein weiteres Mal überquert.
Wird eine Front retrograd, dann ändert sie ihre Charakteristik von
der Warm- zur Kaltfront
und umgekehrt. |
Reversible Prozesse
Prozesse, deren Verlauf zwischen zwei Zuständen eine Rückkehr
zum Grundzustand erlaubt. Man kann einen reversiblen Prozess also "ungeschehen
machen". Das Gegenteil sind irreversible Prozesse, bei denen im betroffenen
System unumkehrbare Veränderungen vorgenommen werden. |
Richtungsdivergenz
Das Auffächern von Stromlinien. Zusammen mit der Geschwindigkeitsdivergenz
bildet die Richtungsdivergenz die Gesamtdivergenz einer Luftströmung.
Nach dem Durchströmen einer Verengung gehen dabei die Stromlinien
auseinander und die Strömungsgeschwindigkeit nimmt wieder zu. |
Roßbreiten
Region zwischen 25 und 35° nördlich und südlich des Äquators.
Sie liegen also innerhalb des subtropischen
Hochdruckgürtels und sind sehr windarm. |
Rossby-Wellen
Lange, planetare Wellen der Wellenzahlen 4 bis 7. siehe Wellenzahl. |
Rotor
Wirbel mit horizontaler Achse. V.a. auf der windabgewandten Seite von
Gebirgen als Leewirbel. |
Rückseitenwetter
Die vorherrschenden Wettererscheinungen nach Durchzug einer Kaltfront
auf der Rückseite von Tiefdruckgebieten.
Dabei wird meist Kaltluft in den Bereich geführt. Typische Rückseitenwetter
sind z.B. starke Quellbewölkung, vorübergehende große Wolkenlücken,
große Sichtweite und Schauer. |